Busch-Jaeger Architektenbroschüre puls 1-2012

MAGAZI N FÜ R BEWEGU NG I N DER ARCH ITEKTU R 01 | 2012 Hotel im Wüstensand von RMJM Werner Aisslinger im Gespräch Catwalk am Rhein Seemannsgarn ­ das 25hours Hotel in Hamburg » Editorial Ab Mitte Oktober auch als App: Das Architekturmagazin puls ­ Bewegung in der Architektur wird ab dieser Ausgabe digital als kostenlose App für iPhone, iPad oder iPod touch im App-Store abrufbar sein. Mit zusätzlichen Bildergalerien und Produktinformation. Die Innenarchitekten Corinna Kretschmar-Joehnk und Peter Joehnk leiten in Hamburg das Büro JOI-Design Zur Sache: der Hotelgast von morgen puls im Gespräch mit JOI-Design Wenn Sie in einem Hotel übernachten, worauf achten Sie zuerst? Ich muss gestehen, dass ich erst mal eine kleine Erkundungstour mache. Ich gehe am liebsten zuerst aufs Zimmer, lasse es auf mich wirken und prüfe ein paar Funktionen. Manchmal drehe ich auch einen Stuhl um, um zu sehen, um was für ein Modell es sich handelt. Das Hotelzimmer ist am nächsten am Gast dran, hier bewegt er sich auch nackt, hier tankt er auf und schaltet ab ­ ein ganz wichtiger Bereich! Stichwort Individualisierung ­ ein bloßes Verkaufsargument oder ein bedeutender Trend? Individualisierung ist heute wichtiger denn je. Die Welt wird immer differenzierter und ob der vielen Reize auch unübersichtlicher. Durch die Digitalisierung erhalten Differenzierung und Individualisierung einen stetig wachsenden Stellenwert. Heutzutage gibt es immer häufiger luxuriöse Budgethotels. Vermischen sich die traditionellen Klassen im Hotelgewerbe? Das ist richtig: Hotels kann man heute meist schon nicht mehr anhand der Sterneklassifizierung unterscheiden. So wie wir alle heute beim Discounter einkaufen und morgen dafür einen Businessflug buchen, so ist der Hotelgast von heute auch unberechenbar geworden: An einem Tag bucht er smart und schläft im Budgethotel, und am nächsten Tag gönnt er sich wieder eine Suite im Luxushotel. Elegante Budgethotels gehen auf diesen Mix ein. Dabei sind sie aber oft teurer, als man denkt .... Einige prognostizieren das Ende des klassischen Doppelzimmers. Liegen sie damit richtig? Im Businesshotel in der Stadt wird die Belegung in der Woche schon zu 80 Prozent von Einzelpersonen ausgemacht ­ dafür könnte man die Doppelzimmer tatsächlich eliminieren. Am Wochenende treten allerdings die Städtetouristen auf den Plan, und dann sind Doppelzimmer wieder gefragt. Wenn man aber bedenkt, dass das Ehemodell eher auf dem Rückzug ist und am Wochenende viele alleinerziehende Elternteile reisen oder sich Patchwork-Familien treffen, dann muss man sich auf die Zukunft sicherlich anders einstellen. Wie werden technische Neuerungen zukünftig die Hotelstruktur verändern? Technik sollte in erster Linie für den Menschen konzipiert sein und nicht um der Technik willen. Das iPhone ist hier ein sehr gutes Beispiel: Technik sollte sich nicht in den Vordergrund spielen, sondern geschickt integriert sein, und sie sollte Spaß machen und bedienerfreundlich sein!...